View Single Post
  #6  
Παλιό 29-12-2011, 22:38
ortho Ο/Η ortho βρίσκεται εκτός σύνδεσης
Senior Member
 
Ημερομηνία εγγραφής: Sep 2009
Περιοχή: ΑΘΗΝΑ, ΚΑΡΕΑΣ
Μoto: F 650 GS 2001, tweety!
Μηνύματα: 7,766
Προεπιλογή Απάντηση: Ευκαιρία ή παγίδα;

Οπως έγραψα, το είχα διαβάσει και σε γερμανικές ιστοσελίδες στις αρχές του μήνα.

Staatsanleihen: Euro-Sorgenkinder bieten fabelhafte Renditen - Nachrichten Geld - Geldanlage - WELT ONLINE


Griechische Staatsanleihen
3800 Prozent Rendite

Von Georg Meck, 10. Dezember 2011

Der Mann, ein Investmentbanker der robusten Art, liebt klare Ansagen: „Alles auf die Griechen“, sagt er. Alles, was er flüssig habe, stecke er in Griechen-Anleihen - nicht das Geld seiner Bank wohlgemerkt, das eigene. „Geheimtipp“, knurrt er zum Adventskaffee, „sagenhafte Rendite“. Seine Gattin, die Künstlerin, zuckt. Aber sie lässt ihn gewähren. Schließlich hat der Banker einen gewissen Track-Record, wie er sagt, oder für Nichtbanker: Im privaten Vermögensaufbau ist bisher wenig schiefgelaufen. Jetzt also investiert er in die Griechen: „Es gibt nichts Besseres.“

Dabei weiß jedes Kind: Das Land ist pleite, das Volk auf den Barrikaden, die Regierung gestürzt, die Verwaltung unfähig. Niemand glaubt, dass die Griechen ihre Schulden werden je voll zurückzahlen können. Wer leiht so jemandem noch Geld? Deutsche Privatanleger. Und zwar nicht einzelne Verirrte, sondern in ganzen Scharen: Griechenland-Anleihen sind der Renner, berichten Online-Broker wie Parkett-Händler. „Der Handel konzentriert sich momentan auf Griechenland, der Markt ist extrem flüssig“, sagt Markus Gross von der Stuttgarter Börse, wohin es die privaten Anleihekäufer hauptsächlich zieht. Acht Jahre tut Gross dort seinen Dienst, so etwas wie mit den Griechen hat er noch nie erlebt: „Das ist eine absolute Ausnahmesituation.“

Gier der Privaten
Wer glaubt, der Markt sei tot, irrt gewaltig: Einen wahren Ansturm von Hobbyspekulanten erlebt die Börse. Wer genau da mitmischt, ist nicht zu ermitteln, da die Orders anonym eingehen, die Beträge lassen auf eher kleine bis mittlere Anleger schließen: 3000, 5000 oder 10.000 Euro werden eingesetzt, durchaus auch mal 100.000, „als spekulative Beimischung fürs Depot“, wie Händler Gross vermutet.
Die Gier der Privaten wird durch die Brüsseler Rettungsbeschlüsse vom Freitag nochmal befeuert: Entgegen früheren Plänen sollen Privatgläubiger künftig geschont werden, die Haftung trägt der Steuerzahler. Das regt die Phantasie an. Bisher hat noch jeder Gipfel, jede Nachricht, jedes Gerücht den Handel verstärkt. „Dann verdoppelt oder verdreifacht sich der Umsatz“, sagt Markus Gross.

„My Big Fat Greek Bond“
Rund 70 Prozent der Umsätze mit Euro-Staatsanleihen (die deutschen Bundesanleihen ausgenommen) entfallen momentan auf die Griechen, der Großteil davon (etwa 80 Prozent) auf ein einziges Papier: die Anleihe, die am 22. März 2012 fällig wird. „My Big Fat Greek Bond“, wie Witzbolde sagen: fast 15 Milliarden Euro schwer, aktueller Kurs: knapp über 40 Prozent. Der Zins beträgt 4,3 Prozent auf den Nennwert, ist aber eher zu vernachlässigen.
Die Wette ist eine andere: Halten sich die Griechen noch drei Monate irgendwie über Wasser, erhält der Privatanleger im März 100 Euro für die 40 Euro, die er jetzt investiert: Den Einsatz mal 2,5. 150 Prozent Gewinn in 100 Tagen, spaßeshalber hochgerechnet auf 12 Monate (was eine Wiederholung der Wette unterstellt), überfordert das den Online-Kalkulator der Börse: Rendite größer als 999 Prozent steht da nur (vierstellig macht er es nicht), der Taschenrechner spukt unglaubliche 3800 Prozent Jahresrendite aus. „Das zahlt sonst niemand“, tönt der Investmentbanker.
Vorausgesetzt, ja vorausgesetzt: die Griechen zahlen wirklich. Die Alternative heißt: Totalverlust. Das Geld ist weg. So kann es laufen, muss aber nicht: Der Kauf der März-Anleihe ist eine Wette. „Geht sie auf, sind Sie als Privatanleger der König“, sagt Jochen Felsenheimer, ein absoluter Profi, Geschäftsführer der Assenagon Credit Management in München. Die Wahrscheinlichkeit für Gewinn beziffert er auf 50 zu 50. Höher jedenfalls, als der Markt gegenwärtig kalkuliert.
Professionelle Fondsmanager sind längst geflüchtet, die Griechen-Anleihen seien ein „unseriöses Investment“, schimpft Günther Welter von der Union Investment: „Ich bin da komplett raus, das ist das reine Glücksspiel.“
Regeln sind im Fluss
Wie die Partie endet, weiß niemand, selbst die Regeln sind im Fluss: Im Juni hat der internationale Bankenverband mit Griechenland ausgehandelt, dass die privaten Gläubiger auf 21 Prozent ihrer Forderungen verzichten. Ende Oktober dann beschloss ein EU-Gipfel, dass die Banken auf 50 Prozent ihrer Forderungen verzichten sollen, gerüchteweise wurden zwischendurch mal 75 Prozent genannt.
Im Moment verhandeln die Banken mit den Griechen die Details über den 50-Prozent-Schnitt. Im Januar, so sieht es der interne Zeitplan vor, wollen sie damit durch sein. Das hieße: Die privaten Gläubiger verzichten freiwillig auf 50 Prozent des Nennwertes. Das bedeutet aber auch: Wer jetzt für 40 Euro kauft, bekäme in drei Monaten 50 Euro zurück - 25 Prozent Rendite auf den Einsatz.
Einladung zum Schuldenschnitt
Der Clou ist ein anderer: Was auch immer der Banken-Club aushandelt, es bindet, wenn überhaupt, nur seine Mitglieder - nicht den gewöhnlichen privaten Anleger (auch wenn in den offiziellen Papieren ständig vom „Privatgläubiger“ als solchem die Rede ist). Privatleute erhalten dann eine Einladung zum Schuldenschnitt, unterschreiben müssen sie die nicht. Denn eines ist nach heutiger Rechtslage sicher: „Der Privatanleger kann nicht zur Teilnahme am Umtausch gezwungen werden“, sagt Experte Felsenheimer.
Genau darauf spekulieren jene, die jetzt die März-Anleihe kaufen. Womöglich haben sie Glück, gibt sogar Union-Fondsmanager Welter zu: „Es kann gut sein, dass Privatleute ungeschoren davonkommen.“ Trotzdem rät er jedem Sparer davon ab: „Sie riskieren im Extremfall einen Totalverlust.“
Scheitern nämlich die Verhandlungen zwischen Banken und Griechenland, und die Lage in Athen gerät vollends außer Kontrolle, dann erleben die Privatanleger den größten anzunehmenden Unfall: die offizielle Insolvenz Griechenlands, wenn das Land einseitig einen Zahlungsausfall verkündet - so wie einst in Argentinien, wo viele Kleinanleger mit ihren Anleihen auf der Strecke geblieben sind. In diesem Fall wäre das Geld weg, zumindest der allergrößte Teil davon.
Das Vertrackte an dem Spiel ist: Je mehr Privatanleger aufspringen, desto höher ist das Risiko des Einzelnen, alles zu verlieren. Denn je mehr Griechen-Anleihen in die Hände von Privatleuten wandern, die nicht am Schuldenschnitt der Banken teilnehmen, desto misslicher wird die Lage für die Griechen - umso größer die Neigung oder der Zwang, die Zahlung einzustellen und die privaten Gläubiger zu enteignen.

Quelle: http://www.fazfinance.net/Aktuell/Boerse-und-Anlage/3800-Pro…


Αυτό το λινκ είναι πλέον ανενεργό. Βρήκα όμως το άρθρο σε αυτό το λινκ Griechische Staatsanleihen: Vierstellige Rendite - Anleihen & Zinsen - FAZ


Προσωπικά δεν εκφράζω καμία γνώμη, ούτε οικονομολόγος είμαι, ούτε τίποτε, απλά μου έκανε εντύπωση.....


Reply With Quote